Dienstag, 27. Mai 2014

Um zu werden wie man sein will, muss man erst sein wollen, wie man ist.

Wieder mal unterwegs zu mir selbst, sind mir stolpernd über Steine, einige Erkenntnisse gekommen. Zum einen ein Spruch von Laotse:

"Um zu werden wie man sein will, muss man erst sein wollen, wie man ist."

Und zum anderen, dass ich kein Turnbeutel bin, nur weil der Angebetete nicht gut genug ("gewichtig") für mich ist. Mein naiver Wunsch, dass ich aber trotzdem in seinem Leben eine große Bedeutung habe, ist wohl ein Überbleibsel aus Kindertagen und nicht weiter bedenklich.

Nachdem ich also gestern den ganzen Tag überlegt hatte, wie es ihm wohl so geht und was er macht, ploppte sein Konterfei in der Chatleiste auf. Derartig "provoziert", griff ich (zum Glück nur sinnbildlich), wie ein Alkoholiker zur Flasche und tippte in den Chat: "Was immer du machst, ich wünsche dir alles Gute." Ich meinte/meine das wirklich ehrlich. Und ich wollte auch, dass er weiß, dass ich nicht verbittert und wütend bin. Doch als seine Antwort kam, kroch auch der Ärger wieder aus seinem Versteck. "Das war es also ja?? Alles Gute ebenso. Was auch immer das jetzt war...Hm?".

Was für ein Unsinn, nun hatte ich 7 Tage ohne zermürbende, nichtsbringende, überflüssige Kommunikation ausgehalten und dann so ein unnötiger Rückfall. Ich war sofort wieder auf Droge. Der Pittbull in mir knurrte: "Los, fass!" und schwupp hatte ich mein Handy in der Hand um ein Whatts app an ihn zu tickern: "Warum wieder so vorwurfsvoll? Ich wollte dir lediglich alles Gute wünschen, damit du weißt, dass ich dir nicht böse bin. Wenn du mit mir reden möchtest, dann tue das. Aber vielleicht bekommt uns auch eine Kommunikationspause ganz gut, damit nicht erst noch etwas in Scherben bricht. Ich vermisse dich, aber ich versuche das auszuhalten." Würg, naja kann ich nun auch nicht rückgängig machen. Ich hätte im Grunde auch etwas Chinesisches schreiben können. Die Resonanz wäre die gleiche gewesen. Aber ganz ohne "Stolpern" geht es halt nicht.

Trotz allem habe ich den Eindruck, dass ich anfange mich zu mögen. Nicht auf diese arrogante, überhebliche Art, wie mein Vater es tut - eher respektvoll, tastend und vorsichtig.
Ich werde mal damit aufhören, meinen Körper (meine Hülle) stets in die Waagschale zu werfen und in den Vordergrund zu schieben. Ich tausche nicht mehr. Sicher werde ich mir nicht sofort abgewöhnen, durch vögeln ein Stück Nähe spüren zu wollen. Doch das zur richtigen Zeit am richtigen Ort und wenn sicher ist, dass ich nichts anderes erwarte. Also nicht mit jemandem, mit dem ich mir mehr vorstellen kann.

Sonntag, 18. Mai 2014

Und was ich noch sagen wollte:

"Wir reden nach dem 01.05. über alles..." - Ha, ha lange nicht mehr so gekichert, heute ist der 18.05. - haben viel geredet und nichts gesagt.
"Platonisch mit Kuscheln und sonst was, geht gar nicht."- Gott, bist du unverdorben, oder verblödet?
Scheiße, ich habe es satt, dass meine Freunde über mich lachen, weil ich mit einem Looser zusammen bin. Mir ist es jetzt gleich, ob auf dem Weg, den ich gehe, nur verbrannte Asche bleibt. Es gibt nichts mehr zu sagen und vor allem gibt es nichts mehr zu retten. Es muss jetzt nur noch schnell gehen. Schnell weg. Nichts denken, nichts fühlen. Vier Telefonnummern in einem Monat, das kann niemand toppen. Wenn du sagst, du fährst mit deiner Mutter aufs Grundstück, gibt es plötzlich Postings auf denen du unterwegs nach Polen bist, oder lädst dich selbst zum Kaffee bei deiner Ex ein. Ist das Grundstück jetzt in Polen? Oh, klar ich habe bestimmt wieder etwas missverstanden.
Wenn ich sage, ich hab an dem und dem Tag keine Zeit, weil ich schon verabredet bin, kann ich meinen Arsch verwetten, dass du sagst: "Ach Mensch, genau an dem Tag wollte ich dich besuchen!" Sag mal, tickst du noch ganz sauber???
Trotzdem bist du irgendwie nicht ganz unterbelichtet und hast hin und wieder klare Momente und gute Ansätze. Aber dein Weg bis hier her ist ein einziger Zickzacklauf und ich vermisse bei all deiner Träumerei realistische Ziele. Aber gut, das ist nicht der Grund für dieses Ende. Kann sein, dass du ein guter Mensch bist. Ich vertraue Dir einfach kein Stück mehr. Ich sehe auch keinen Sinn ,mit dir befreundet zu sein, weil ich mich nicht auf dich verlassen kann. Jeder festgeklopfte Termin ist bis zum Stattfinden eine Achterbahnfahrt mit den Fragen, erscheinst du, oder erscheinst du nicht, fällst du vielleicht von der Leiter, oder schläfst einfach ein? Mein "Fuck you" kam doch aus tiefstem Herzen und war gar nicht für mich. Kleine gebeutelte Gestalt - viel Glück auf deinem Weg. Ich suche derweilen weiter nach mir.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=3H21fj0hQRM

Happy Birthday to me

Seit gestern sind es nun drei Jahre mit neuen Stammzellen, neuer Blutgruppe und neuen Wertvorstellungen. Wenn das kein guter Zeitpunkt ist, ein wenig erwachsener zu werden, wann dann? Nachdem mein impotenter Freund also beschlossen hatte eine "normale Freundschaft" mit mir zu pflegen (hatte ich ihm halbherzig vorgeschlagen, aus Angst vor der Leere), habe ich heute beschlossen, dass ich genug Freunde habe. Freunde, auf die ich mich im Notfall verlassen kann (zumindest überwiegend), mit denen Vereinbarungen und Verabredungen getroffen und eingehalten werden. Die normal und ohne cholerische Anfälle mit mir kommunizieren (und die auch wenn sie mich einen Kopf kürzer machen, doch nur wollen, dass es mir gut geht). War eine blöde Idee. Ich sehe es ja ein. Dass es nicht passt, war schon vor Wochen abzusehen. Da ist nichts und da wird auch nichts. Dass es auch schöne Momente gab, werde ich in Erinnerung behalten. Die 120.000 Erläuterungen und Erklärungen für mysteriöse Vorkommnisse auch. Ich will mal nett sein und ihm keine bewussten Lügen unterstellen. Dann waren sie halt unbeabsichtigt, aber es bleiben Unwahrheiten. Einen offenen und ehrlichen Umgang erwarte ich ja erst recht in einer "normalen Freundschaft". Ganz sicher wird er jetzt meinen, ich hab keinen Bock mehr auf einen hungerleidenden, Fahrradfahrenden Studenten - aber es ist Wurst, was er denkt und meint. Es hat mich nur bis gestern ernsthaft interessiert. Ich bin weder die letzte Cola in der Wüste, noch Mutter Teresa. Sollen sich andere mit seiner Art und Weise auseinandersetzen und sich liebevoll um ihn kümmern.

http://www.youtube.com/watch?v=cjVQ36NhbMk&feature=player_detailpage

Donnerstag, 1. Mai 2014

Kontrolle ist Alles

A. macht mich wahnsinnig. Bin kurz vorm Durchdrehen und möchte ihm gerne ins Schienenbein treten. Ja gut, ich war nicht nett und habe ihm ein "Fuck off" geschickt. Aber erst nachdem ich mir die süßen Facebook-Postings auf seiner Seite angeschaut hatte auf denen die tollen Geburtstagsgeschenke für seine Ex abgebildet waren. Schön verknüpft mit der Seite seiner Ex, so dass die Überschrift lautet: "A. mit K." Eine wunderschöne rote Rose, sowie ein Kuchen aus seinem "Kuchenladen". Was hab ich mich gefreut, über soviel Harmonie und Verbundenheit zu einem Zeitpunkt, an dem er natürlich nicht mit mir kommuniziert hat. Wie auch wenn er in trauter Eintracht bei so lieben Menschlein Geburtstag feiert. Mit der Ex kann er ja auch eine Stunde in meinem Beisein telefonieren, ohne auch nur einmal zu erwähnen, dass er Besuch hat und man ja vielleicht später kommunizieren könne. Leck mich doch am Arsch. Kann mir jemand sagen, warum ich erst seinen Leitersturz, 2 Telefoncrashs und diverse andere schwere Notfälle später, so wütend bin, dass ich mich frage, was ich denn mit so einem "Turnbeutel" anstellen wollte?

Eine Freundin fragte mich vorgestern, wo denn mein Stolz geblieben wäre. Ja welcher Stolz eigentlich? Ich bin ja auch ein Turnbeutel und fühle mich schlecht, wenn A. keinen hoch kriegt, mich nicht mehr küsst und denke, ich bin ein kleiner, häßlicher unattraktiver Wurm. Seit Wochen versuche ich mich einfach weg zu hungern. Das wird ein Fall für meine Frau B., die schon bei der letzten Sitzung fragte, warum ich das Ende schon vorwegnehmen möchte. Man, einfach damit es nicht so ein Desaster wird, wie es jetzt wieder ist. Man kann es ja als 1. Probe meines überarbeiteten ICHs darstellen. Der Anfang war ja schon mal gut. Keine Nackedei-Bilder, halbwegs normale Kommunikation, ohne anzügliche Schmutzfantasien, sogar Telefonate (wie nostalgisch - so hat man das früher also gemacht). Kann da nicht einfach jemand sein, der einen Plan hat, wenn ich schon keinen habe? Jemanden, mit dem ich auf gleicher Augenhöhe bin? Was genau, hat mir sein liebes, argloses, tapsiges, plan- und zielloses Wesen jetzt gebracht? Die Erkenntnis, dass nicht alle Männer verbogen und verdorben sind? Dass es welche gibt, die mein erworbenes Misstrauen gar nicht nachvollziehen können. Ja ist denn mein Misstrauen völlig fehl am Platz??????? Soll ich ihm glauben, dass so viele mysteriöse Dinge geschehen, die schöne Rose nicht von ihm sonder von K.s Tochter stammte, die Accountverknüpfung der Namen ein Tippfehler und seine komischen Geschäfte eine seriöse Arbeit darstellen???????? Ach, ich bin außer mir. Bitte keine Erklärungen mehr, bitte kein Schulterklopfen und geschwisterliche Küsschen, wenn ich einfach nur durchgevögelt werden möchte, damit ich das Leben einfach wieder spüre. Das kann ich wenigstens kontrollieren. Das endet zwar auch im Desaster, weil danach nichts bleibt und die Leere mich auffrisst, aber das ist besser als sinnloses Sehnen, Hoffen und Warten.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=JF8BRvqGCNs

Sonntag, 6. April 2014

05.04.2014

Das monotone Klagelied in meinen eigenen Texten verursacht mir langsam einen Würgereiz. Endlich ist die Wohnung aufgeräumt, hell und freundlich - doch noch immer ist in mir das Chaos und Angst. Das bin ich doch alles gar nicht. Warum kann ich mich denn nicht entspannt zurücklehnen und die Dinge einfach geschehen lassen? Warum will ich denn nur immerzu das Steuer in der Hand haben. Warum setze ich stets voraus, was der andere wohl jetzt denkt und tut. Warum ist ein "Verliebt sein" so anstrengend und verwirrend. Dabei habe ich trotz on - off so viel geschafft. Wie ein aufgezogener Duracell-Hase hetze ich von Termin zu Termin. Rette uns (mit Unterstützung) vor dem erneuten Finanzdisaster und müsste glücklich und zufrieden sein. Ab und zu kommen Meldungen von A., der tatsächlich mehr als pünktlich letzten Samstag auf der Matte stand. Mit ihm macht alles Spaß. Reden, schweigen, Albernheiten erzählen, verkleiden, betrinken. Der große Junge in dem Edelmännerkörper macht die Farben intensiver, er lässt die Zeit stillstehen und gibt mir Ruhe und Gelassenheit. Doch dann verschwindet er immer wieder, um zerknirscht und reumütig wieder aufzutauchen - ich kapiere es nicht. Ich kann nur mutmaßen. Andere Frauen stecken nicht dahinter. Er redet von Panikattacken, hohem Blutdruck und dem Wunsch alleine zu sein. Ok. An mir liegt es nicht und ich werde den Teufel tun und Druck machen. Aber ich will das nicht. Ich halte das einfach nicht aus. Lieber möchte ich jetzt gehen. Ich muss für meinen Sohn funktionieren. I`m not strong enough.

28.03.2014

Na sowas, pausenlos das Telefon anstarren und mir zu wünschen, dass es endlich klingelt, bewirken irgendwie gar nichts. Der liebe A. ist wieder im Toter-Mann-Modus und ich kann nichts dagegen tun. Wahrscheinlich ist sein Handy zum vierten Mal heruntergefallen, oder er hat nun beide Hände in Gips, weil ihm etwas anderes Furchtbares zugestoßen ist. Sein "Wir reden, wenn wir uns sehen." ist auch nicht mehr als eine höfliche Floskel. Kein Mensch weiß, wann das wohl sein wird. Die Sitzung gestern bei Frau B. - mega anstrengend. Ich selbst - mega anstrengend. Typischer Wechseljahresfrust an bestimmten Tagen. Die Welt ist schlecht und grau und trist und mein selbstgebauter Aufgabenberg wächst und wächst.

Freitag, 21. März 2014

Die Außerirdischen

Was solls, bevor ich es nicht niedergeschrieben habe, finde ich sowieso keine Ruhe. Also Schreibtherapie:

Mein kluger, warmer und charmanter Ritter wurde tatsächlich von den Außerirdischen entführt. Nicht an dem Tag, als mich das erste Mal diese Unruhe plagte (natürlich gab es eine plausible Erklärung), sondern immer dann, wenn wir vage verabredet waren. Ein Leitersturz mit Beckenprellung, ein geschrottetes Telefon, eine durchgezechte Nacht wegen seines Geburtstags - die Außerirdischen Entführer haben viele Beschreibungen und Synonyme. Eine eingefrorenen Online-Zeit verursacht mir Bauchschmerzen. Und plötzlich ist der Himmel, der eben noch voller Geigen hing. leer. In mir ist Stille. Kein tobendes Brausen - ich atme noch und ich bin noch da. Ohne Haushaltslähmung, ohne Selbstzweifel. Wehmütig schaue ich nochmal auf drei wundervolle Dates zurück und schreibe die finalen Worte, die unbeantwortet beim "toter Mann spielenden" Ritter landen. Ich weiß, dass der Himmel auch nach der nächsten Erklärung leer bleiben wird. Ich gehe, bevor ich von einem "versanden lassen" zerrieben werde und bin stolz auf mich.

Montag, 10. März 2014

Bevor du kamst war ich nur einer dieser Steine...

Und nun ist er da. Humorvoll, gutaussehend, charmant, hilfsbereit, klug und warm. Bin völlig geflasht. Meint er wirklich mich? Ich liege in seinen Armen und denke, so soll das immer sein und ich wünsche mir, dass die Zeit stehen bleibt wenn er mich zärtlich küsst. Kann das wirklich sein, oder beherrscht mich lediglich der Wunsch, dass ich endlich angekommen bin?

Jetzt habe ich 10 Stunden nichts von ihm gehört und bin schon wieder am Rande des Wahnsinns. Das müssen die die Außerirdischen gewesen sein. Klar, die haben ihn entführt. Es kann keine andere logische Erklärung geben. Was ist passiert? Hat er diesen verdammten Blog hier gelesen? Hat ihn eine alte Flamme zurückerobert? Ist tatsächlich etwas Schlimmes passiert? Meine Finger zucken zum Telefon. Nein, nein, nein - ich rufe ihn nicht an. Er wird sich schon melden...

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=AMT9IOyXmBM

Mittwoch, 26. Februar 2014

Keine Wartemarken mehr

"Und schwupp bin ich wieder grummelig. Eben war ich noch zufrieden und ausgeglichen. Doch dann schrieb der alberne Wolfsjunge tatsächlich, er müsse erstmal sehen, was dienstlich ansteht. Nee, so geht das nicht. Nicht nachdem ich wochenlang an meiner neuen Version gefeilt habe. Muss er eben bleiben, wo der Pfeffer wächst. Keine Wartemarken mehr, kein: "Bitte warten, Sie werden platziert." Wenn er sich nicht in meine Zeitfenster einpasst, dann will ich das nicht mehr."

Das schrieb ich vor einem Monat, doch ich stellte es nicht online. Heute bin ich wieder mit meinem Redebedarf sitzen geblieben und ich ich stelle fest, dass ich genau diese Worte schreiben wollte. Nun muss ich das nicht mehr. Zeit für einen Schlussstrich. Nein, ich will das wirklich nicht mehr. Soviel halbherziges Anschmachten, ohne sich wirklich einen Arm auszureißen, leeres Geschwätz über ein UNS und heimliches am Hintern fummeln. Dann auch noch die Frechheit besitzen, um ein Exclusivbefummelrecht bitten - mich sollte mal dringend jemand kneifen, damit ich wach werde.

Mister X ist irgendwie von der Bildfläche verschwunden, nachdem er sich noch einmal per Whats app herabließ zu fragen, ob alles gut bei mir wäre. Flach wie eine Taschenuhr.

Graf Zahl ist in den Hafen der Ehe eingekehrt und spart Steuern in geschmackloser Herzchenbettwäsche mit seiner ebenso geschmacklos zurecht gemachten Frau. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle. Was bin ich froh, dass ich meinen Kinderlosen Abend vor einer Weile, lieber im Bett verbracht habe, anstatt ihm über den Weg zu laufen. Manchmal höre ich ja auf mein Bauchgefühl. Komplette Gesichtsentgleisungen und Wortfindungsstörungen gehören nicht in die Öffentlichkeit. Vor allem dann nicht, wenn es sich um meine Ausfälle handelt. Wäre ein kurzes "Um- die-Häuser ziehen" geworden.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=BMSZq29HvLk

Montag, 6. Januar 2014

"Los, nimm ihn in den Mund!"

Das ist wirklich verrückt, musste heute andauernd an den doofen Graf Zahl denken und hätte am liebsten eine E-Mail an ihn verfasst. Dabei sollte doch mein Männerbedarf gedeckt sein. Und wenn ich in meinem chaotischen Dasein etwas nicht gebrauchen kann, dann jemanden, der selber so unzufrieden ist. Vor allem sollte es ja auch jemand sein, der auch noch etwas anderes als den Austausch von Körperflüssigkeiten mit mir beabsichtigt.

War am Wochenende mit den Mädels unterwegs. Dabei durfte ich Zeugin eines Gesprächs zweier Mitte-20ig-jährigen, männlichen Brathühnern werden. Es ging um das Ansprechen von Frauen. Sie sagten, wenn sie eine Frau wirklich interessant finden, fehlen ihnen die Worte. Wenn es aber eine Frau ist, die ihnen egal ist, dann geht auch als Auftakt: "Los, nimm ihn in den Mund!".

Ich war fassungslos. Genau so läuft das.

Warum wohl hat mir Graf Zahl damals die Zunge in den Hals gerammt (davon abgesehen, dass er sich damit auch noch vor meiner Freundin, die seine großen Gefühle nicht erwidern wollte, in Szene setzen konnte).

Warum wohl hat mir Mister X, gleich als Auftakt, sein Gemächt in Extase gesandt? Man muss eine echte Idiotin sein, wenn man das als respektvolles Annähern und Interesse an seiner Person wertet. Ich ärgere mich, dass ich mir das von Mister X bieten lassen habe, nur weil das 1. Date echt ein gelungener Abend war, der erst zu vorgerückter Stunde in wilder "im Auto-fummeln-Extase" endete. Was habe ich für Abstriche gemacht. Meine Güte, der Mann sächselt (geht überhaupt nicht), hat ne Glatze (gar nicht mein Fall) und ist auch noch häßlich tätowiert (gegen schöne, geschmackvolle Tatoos habe ich ja nichts). Und die rührselige Geschichte, über Mister X partielle Mitbewohnerin, die auszog und nur noch an den Wochenenden bei ihm weilt und leider noch meint, dass sie und Mister X ein Paar wären, klang nach dem ersten mal vögeln mit ihm plötzlich so: "es ist schwierig mit uns". Na klar vögeln die noch. Und sein: "Ich würde dich doch nicht zum Duschen einladen, wenn da noch jemand anderes wäre", hätte er sich einfach mal klemmen sollen! Der Blitz soll ihn treffen und ich wünsche ihm Cholera, oder Pest, oder am besten beides! Einfach weil ich mich am Anfang entscheiden möchte, ob ich ne Affäre haben will. Nicht solche halbschwule Scheiße.

Die kleinen Brathühner haben eine Lawine ins Rollen gebracht. Dazu bin ich auch noch prämenstrual und wurde in den letzten Tagen von meiner Libido gequält (Herr Bankdirektor bot selbstlos Hilfe an, nur leider nicht im passenden Zeitfenster). Und wieder denke ich an Graf Zahl, den ich wirklich gerne unter anderen Umständen kennengelernt hätte. Der wäre jemand gewesen, den ich mir nicht schön trinken müsste. Der gefiel mir einfach vom ersten Moment an. Der hat Hirn, Humor und leider seine beschissenen Lebenserfahrungen und Traumatas. Aber der ist auf seine böse Art wenigstens ehrlich und damit kann man leben. Es tut mir leid, dass ich den so bestalkt habe. Schade, dass der meine merkwürdigen Gefühle nicht erwidern konnte. Aber so läuft das eben.

Trotzdem fühle ich mich schon wesentlich besser als im Herbst und möchte mich nicht mehr von mir trennen. Ich glaube, ich bin schon ganz in Ordnung und irgendwann wird das jemand entdecken und eher sprachlos sein, anstatt als Auftakt zu wählen: "Los, nimm ihn in den Mund."

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=26PAgklYYvo

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