Für jede Lösung ein Problem
Und da war es wieder soweit. Nachdem ich so langsam einen Gemütsstatus erreicht hatte, den man gut als zufrieden bezeichnen konnte, musste ich unbedingt ein neues Kartenhaus errichten. Dieses Mal unter dem Motto: Ich binde mein Kind mit ein, damit es keine Vögelgeschichte wird. Was für ein guter Plan. Wahrscheinlich hatte ich eine Gehirnerschütterung, so dass mich nicht mal die ungepflegten Beißerchen, ein Bauchpansen und der Brandenburger Slang abschrecken konnten. Es war ein großartiges Projekt. Zähne kann man richten lassen, Ernährung kann man umstellen und am Slang wird auch ein wenig gefeilt. Die cholerischen Anfälle verbuchte ich geschickt als eine gewisse Unreife, die sich bestimmt noch im Alter verwachsen würden. Ockerfarbenes, fleckiges Bettzeug, lange Fußnägel und Kritik an meinem Trendsetter-Outfit, sowie Kritik an meinem wunderschönen spacigem Kleinwagen, trübten die erträumte Idylle doch in einem rasanten Tempo.
Vor ein paar Monaten las ich ein Buch, dass von einem Mädchen handelte, welches sich selbst nicht mochte. Immer wenn sie einen Mann traf, der Interesse an ihrer Person hatte, wusste sie, dass das nur ein Looser sein konnte, warum sonst sollte er sie sonst mögen…?
Vielleicht war ich einmal dieses Mädchen, aber ich will es nicht mehr sein. Diesmal war es eben ein Looser und er hat mich nicht verdient. Wenn er jetzt glaubt, er hätte mich aus seinem Dunstkreis subtrahiert – umso besser. Das erspart lange Erklärungen. Ich unterstell ihm auch einfach eine Zahnarztphobie, so dass er nicht gleich morgen mit strahlend schönem Gebiß seine neue, halb so alte Flamme präsentieren wird. Das würde mein neues Ego nicht so mögen. Ich ärger mich jetzt noch ein wenig darüber, dass ich nicht wirklich Haltung bewahrt habe, denn „Arschloch“ gehört nicht in ein erwachsenes Vokabular, aber was solls, Rom wurde schließlich auch nicht an nur einem Tag gebaut.
Es ist Frühling, ich werde meine morschen Knochen durch die Physiotherapie wieder richten lassen, die Müdigkeit bekämpfen, eine Putzfrau anschaffen, ausmisten und nach vorne schauen.
Vor ein paar Monaten las ich ein Buch, dass von einem Mädchen handelte, welches sich selbst nicht mochte. Immer wenn sie einen Mann traf, der Interesse an ihrer Person hatte, wusste sie, dass das nur ein Looser sein konnte, warum sonst sollte er sie sonst mögen…?
Vielleicht war ich einmal dieses Mädchen, aber ich will es nicht mehr sein. Diesmal war es eben ein Looser und er hat mich nicht verdient. Wenn er jetzt glaubt, er hätte mich aus seinem Dunstkreis subtrahiert – umso besser. Das erspart lange Erklärungen. Ich unterstell ihm auch einfach eine Zahnarztphobie, so dass er nicht gleich morgen mit strahlend schönem Gebiß seine neue, halb so alte Flamme präsentieren wird. Das würde mein neues Ego nicht so mögen. Ich ärger mich jetzt noch ein wenig darüber, dass ich nicht wirklich Haltung bewahrt habe, denn „Arschloch“ gehört nicht in ein erwachsenes Vokabular, aber was solls, Rom wurde schließlich auch nicht an nur einem Tag gebaut.
Es ist Frühling, ich werde meine morschen Knochen durch die Physiotherapie wieder richten lassen, die Müdigkeit bekämpfen, eine Putzfrau anschaffen, ausmisten und nach vorne schauen.
userli - 8. Apr, 22:53