...

Ich kann kaum am PC sitzen, weil mir der Buckel so weh tut und der rechte Arm wahrscheinlich gleich abfallen wird. Habe heute in meiner Reha viele Dinge über überlaufende Fässer und Büromanagement gelernt. Nachdem ich nun auch lustige Schuldtorten mit meiner Ersatztherapeutin dort gemalt habe und sie mir darauf hin ein Borderline diagnostiziert hat bin ich völlig „tiefenentspannt“. Ich konnte in den letzten Tagen ein erneutes Finanzdisaster (verursacht durch die Rehakosten) abwenden und die Diagnose Borderline (hoffentlich) aus der Welt schaffen (Wenn ein entsprechender Befund meinen Arbeitgeber ereilt, bin ich meinen Job los).

Nun könnte also theoretisch, der Teil in der Rehamaßnahme losgehen, bei dem ich mich entspannen lerne und und Möglichkeiten, wie man den jahrelang gesammelten Stress nicht nur mit Würde aushält, sondern auch hinter sich lässt. Habe heute in das kleine Gesichtchen, mit den großen lieben Kalbsaugen der minderjährigen Therapeutin geblickt und mich gefragt, ob sie das Leben wohl schon mal richtig gefickt hat. Auf meine Frage, ob sie eine Verlängerung der Reha in Betracht zieht, antortete sie: „Nein, wir haben ja jetzt soweit alles besprochen und mir fällt jetzt keine Begründung für eine Verlängerung ein. Im übrigen ist ja, durch den Therapeutenwechsel, der Termin für einen Verlängerungsantrag bereits versäumt und es ist doch schön, wenn Sie so schnell wie möglich wieder in Ihren Alltag integriert werden.“

Habe nach dem Teilzeit-Rehatag, nach dem Termin mit meiner Mutter bei der Bank (Vollmachterteilung für einen erneuten Krankheitsfall, oder aber ihr Ableben), nach der Nahrungsbeschaffung und Raubtierfütterung des kleinen Prinzen, auf meinem Bett gesessen, Löcher in die Luft gestarrt und darüber nachgedacht, dass ich dringend die Rechnung an die private KV senden muss, sowie einen Schadenshergang schildern für die Versicherung des Typen, der meine Perlmuttsonderlackierung ruiniert hat, einige Rechnungen bezahlen (nachdem das nun wieder möglich ist) und dann vielleicht noch die Küche putzen und Druckerpatronen einkaufen gehen. Es lässt sich leicht erraten, was von all dem ich erledigt habe – nichts. Schande und das, nachdem mir doch die kleine kalbsäugige Therapeutin heute so ein schönes Diagramm gemalt hat in dem man sich wichtige und unwichtige Dinge schön sortierten kann. Ich bin echt therapieresistent.

Was mache ich nun? Klemme ich mir mein Stresspaket einfach wieder unter den Arm, lebe meinen Alltag wie gehabt und warte einfach bis es das nächste mal eben ein Herzinfarkt wird? Mein Fass läuft doch nicht über, ich halte doch den Pegel seit über 40 Jahren konstant. Ok, die Ereignisse der letzten Monate haben mich tief gebeutelt und ich bin immer noch sehr erschöpft, aber vielleicht passiert ja die nächsten Monate erstmal nichts Schlimmes. Wenn mich die Haushaltslähmung loslässt, schaffe ich es vielleicht einen Therapeuten im Umfeld zu finden, der vielleicht noch in diesem Jahr Kapazitäten hat für einen Privatpatienten. Wie bin ich nur auf diese wahnwitzige Idee gekommen, dass diese Reha, der Anfang von etwas Gutem sein soll? Und ich hab das auch noch selbst organisiert. Für 136,80 Euro pro Tag, gibt es ne anständige warme Mahlzeit und die Chance einen lustigen Korb zu flechten, sowie echt fähige Bewegungstherapeuten (diesmal keine Ironie), die es schaffen, dass was die Kindertherapeuten da alles anrichten, wenigstens einigermaßen abzupuffern.

Ich bin im Arsch und ich versuch mich jetzt mit der kaputten Seele und der ebenso kaputten Schuter in den Schlaf zu retten. Und wenn ich morgen nur eine bisschen Rückrat habe, werde ich morgen das Gespräch mit einem erwachsenen Arzt suchen und erneut um eine Verlängerung der Rehamaßnahme bitten.
haribo1603@gmx.de (Gast) - 26. Sep, 16:10

Perlmutlackierung

Hallo,

das mit der Perlmutlackierung tut mir leid. Wir sind aber beide rückwärtsgefahren. Hoffe, der Schulter geht es besser.

Wünsche auf jeden Fall alles Gute!

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