Mittwoch, 3. Dezember 2014

Und die Hoffnung stirbt zuletzt

Es ist Winter, Minusgrade herrschen und der Jahreswechsel steht vor der Tür. Meine Seele weint und hofft auf einen erlösenden Winterschlaf, mehrere zündende Chaosbewältigungsideen und auf eine Hand, die die meine hält.

Der kleine Prinz kämpft mit den Schmerzen der Zurückweisung. Durch seinen "Kasperle-Therapeuten" angetrieben, sucht er nach einer plausiblen Antwort auf die Frage, warum sein Vater ihn nicht kennenlernen möchte. Was kann ich tun? Trotz meiner gespaltenen Persönlichkeit, meinem Ehrgeiz und meinem guten Willen, bin und bleibe ich "nur" eine Mutter und damit auch nur eine Bezugsperson, die die Hand schützend über ihr Kind hält. Wenn ich gehen muss, bleibt mein Kind allein. So sehr ich es mir wünsche - ich kann nicht zaubern, mich zweiteilen und auch noch die Vaterrolle übernehmen.
Auf der eigenen Jagd nach Liebe und Zuwendung, landeten mein unterentwickeltes Selbstbewußtsein und ich in den Armen des "Erzeugers" des kleinen Prinzen. Es gab keine Beziehung, zu keinem Zeitpunkt. Und nun, fast 10 Jahre später, möchte ich an seiner Tür kratzen und ihn bitten, dass er dem kleinen Prinzen Absolution erteilt, damit er sich nicht weiter fragen muss, warum er nicht gut genug ist, um von seinem Vater angenommen zu werden.

Wie soll das funktionieren. Die Antwort des Erzeugers wird lauten: "Ich wollte deine Mutter nur mal vögeln.", oder: "Ich habe alles gevögelt, was nicht bei drei auf dem Baum war.", oder: "Deine Mutter hatte als einzige Zeit zum Vögeln, alle anderen waren verreist." Was auch immer. Was denkt der "Kasperle-Therapeut", auf welche Art das dem kleinen Prinzen helfen soll? Jeden Tag sehe ich in die Augen einer kleinen Miniaturausgabe des Erzeugers und frage mich, wie kann es sein, dass es den "Erzeuger" nicht die Bohne interessiert. Was muss ich tun, damit der Schmerz der Zurückweisung einer gesunden Wut weicht, die keine psychosomatischen Spuren hinterlässt.

Ich werde darüber nachdenken. Was immer der Erzeuger sagen wird, es wird eine riesige Enttäuschung für den Kleinen. Ich darf die Tränen trocknen und weiter aussichtslos versuchen die Verantwortung der Elternschaft alleine zu tragen. Es ist so schwer. Ich bin so demotiviert. Ich finde keine Lösung. Ich muss das allein verantworten. Ich habe das verbockt. Ich hätte das wissen müssen. Ich wollte den kleinen Prinzen und ich habe irgendwie gehofft, dass alles gut wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

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