Samstag, 22. April 2017

Neuanfang

Habe heute darüber nachgedacht, ob ich meinem Vater einen Brief schreiben sollte, aber was sollte ich ihm sagen? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bald der Zeitpunkt für Vaters „letzte Reise“ naht. Bin so ambivalent wie noch nie – soll ich ihm noch einmal die Hand reichen, oder will ich so etwas wie einen Paukenschlag, der alte Emotionen, Traumata, Dreck und Staub zu Tage bringt? Er wird nicht zurückblicken, er wohnt in seiner blumigen Phantasievergangenheit und ist darin gefangen. Er hat das Verdrängen schließlich erfunden, so wie er immer alles wusste, alles konnte, alles schon einmal erlebt hatte und zu allem etwas zu sagen hatte. Was soll ich dem alten Mann bloß sagen? Und wie soll ich es sachlich und emotionsfrei tun? Ich bin wütend. Hätte es nicht gereicht, meine Kindheit zu stehlen und nicht auch noch die meines Sohnes? Aber da ist auch schon der Fehler – ich selbst bin für die Kindheit meines Sohnes verantwortlich.

Der kleine Prinz hinkt seinen Altersgenossen meilenweit hinterher. Nicht von seinem Intellekt her, nein aber in seiner emotionalen Entwicklung. Er weint, wütet und versucht mich (manchmal) zu schlagen, wenn ich ihm Grenzen setze. Aber er ist keine 3 Jahre alt, er ist 11. Ich möchte liebevoll mit ihm umgehen, aber er lässt mir keinen Raum. Sicher reflektiert er es, wenn es mir gut geht und ist dann auch ausgeglichener. Er lässt niemanden zu Wort kommen, hüpft rastlos und angetrieben (durch was?) durchs Leben. Neben seinen tausend Ängsten (vor allem Verlustangst) pflegt er akribisch seine Abneigung gegen Vitamine und füllt seine Leere mit Chips, Schokolade und Zucker. Dabei bettelt er unablässig um Gehör, Liebe und Zuwendung. All das versuche ich ihm zu geben, aber es (er) frisst mich manchmal auf. Ich bin froh, dass ich seiner körperlichen Gewalt etwas entgegen setzen kann ohne ihn dabei zu schlagen und zu verletzen, nur wie lange kann ich das noch? Ich schäme mich in Grund und Boden für meine Hilflosigkeit, meine Prokrastination und ja, auch für meine Wut. Mittlerweile eckt er auch bei seinen Mitschülern an, die ihn für seine kindlichen Ausbrüche mobben. Neulich musste ich mit ihm in die Notaufnahme einreiten, weil ihm ein anderes Kind spielerisch einen Ball im Rucksack auf den Kopf gehauen hatte. Ihm war schlecht, er weinte und machte aus dieser Lappalie in seiner Welt mindestens eine Schädelfraktur daraus. Die Schulsekretärin drückte mir eine Unfallanzeige in die Hand, also blieb mir nichts anderes übrig, als einen Arzt draufschauen zu lassen. Er war putzmunter, orientiert und wie von mir erwartet, nahmen wir unnötig Zeit der behandelnden Ärztin in Anspruch. Ich behielt die Contenance, versuchte meinen Sohn ernst zu nehmen, ihm zu vermitteln, dass ich für ihn da bin, obwohl ich mich am liebsten für die gestohlene Zeit entschuldigt hätte. Zum Glück war die Ärztin professionell, sagte dem kleinen Prinzen, er solle sich mal ordentlich ausruhen und dass er nach dem Wochenende wieder in die Schule gehen könne.

Nachdem ich erkannt habe, dass meine Ressourcen langsam erschöpft sind, schrieb ich eine E-Mail an eine Beratungsstelle:

„Sehr geehrte Damen und Herren, ich benötige dringend ein Beratungsgespräch. Ich bin alleinerziehende Mutter eines 11jährigen Sohnes, der die 5. Klasse besucht. Ich gehe in Vollzeit arbeiten. Mein Sohn, ist von Anfang an ohne Vater groß geworden. Ich habe versucht alles richtig zu machen und ihm trotzdem ein liebevolles, Zuhause zu geben. Ich selbst stamme aus einer Alkoholikerfamilie. Mein Vater schlug meine Mutter. Ich war lange still und angepasst. Ich weiss, wie es sich anfühlt, haltlos und auf sich selbst gestellt zu sein. Das wollte ich für mein Kind alles anders machen. Als er 5 Jahre alt war, erkrankte ich am Myelodisplastischen Syndrom (Leukämie). Ich hatte Glück im Unglück, denn mein Sohn konnte für die Zeit meiner Stammzellentransplantation (5 Wochen) bei meiner Freundin in ihrer Familie wohnen. Ich wurde wieder gesund und er wurde eingeschult. Er war den anderen Kindern in seiner körperlichen Motorik weit hinterher, da er durch einen Nystagmus und seiner Weitsichtigkeit stark im Sehvermögen eingeschränkt war. Dennoch kam er im Klassenkollektiv gut zurecht und fand Freunde. Nun in der 5. Klasse muss er viel aushalten, da er oft in Opferrollen gerät, oder sich selbst da hinein manövriert. Er ist nicht selbstbewusst genug, um Verbalattacken abzuwehren, schnell entmutigt und leidet unter tausend Ängsten, die sich somatisch niederschlagen. Im Grunde ist er ein lieber, humorvoller und durchaus kluger kleiner Kerl. Ich glaube, ich habe ihm nicht genug Grenzen aufgezeigt und war zu wenig konsequent. Er durfte zuviel Zeit an seinen Spielkonsolen verbringen. Ich liebe meine Arbeit und möchte nicht verkürzt arbeiten gehen. Meine Arbeit ist meine Insel. Wir sind finanziell abgesichert. Seit längerer Zeit schaffe ich es nicht mehr unseren Haushalt in den Griff zu bekommen. Langsam bekommt die Wohnung Messi-Züge. Ich lasse niemanden mehr herein und ich schäme mich zu Tode, weil ich weiß, das mein Kind neben Liebe und Grenzen auch Ordnung benötigt. Gestern kam es dann zur richtigen Eskalation. Mein Sohn wollte in den Elektromarkt laufen, um etwas für seinen Nintendo zu kaufen. Ich sagte: Nein, du machst erst deine Hausaufgaben und dann ist es sicher auch zu spät. Er nahm einen Stuhl und warf ihn durchs Wohnzimmer, dann begann er nach mir zu treten und mich zu schlagen (leider kam das schon oft vor). Ich weiß, dass ich mit das nicht gefallen lassen darf, also brachte ich ihn mit einem Polizeigriff zu Boden und setzte mich auf ihn (das habe ich zum ersten mal gemacht. Als er noch kleiner war, hielt ich nur seine Hände fest). Er beschimpfte mich abscheulich und war dabei so voller Hass. Ich sagte ihm, dass Gewalt immer nur noch mehr Gewalt erzeugt und dass ich das nicht möchte. Ich wollte ihm zeigen, dass ich ihm körperlich sehr wohl überlegen bin ohne ihn zu verletzen. Er weinte und entschuldigte sich. Vor zwei Jahren etwa war ich mit ihm bei einem Kinderpsychologen. Dieser erklärte ihm, dass er einen Vater benötigt und ließ ihn auf sich reiten. Er (der Psychologe) wollte den Kontakt zum Bio-Vater herstellen und schrieb ihn an. Ich war ambivalent. Einerseits brauche ich dringend Hilfe bei der Erziehungsarbeit, andererseits hatte mich der Vater schon während meiner Krankheit abblitzen lassen, als ich ihm schriftlich mitgeteilt hatte, dass das Sorgerecht auf ihn fällt, wenn ich die Transplantation nicht überlebe. Er schrieb, mein Sohn wäre überall besser aufgehoben als bei ihm und wünschte mir gute Besserung. An das Jugendamt möchte ich mich nicht wenden, die sagen nur, ich solle froh sein, dass der Bio-Vater überhaupt etwas zahlt und dass der Unterhalt bei meinem guten Einkommen nicht ganz entfällt. Ich möchte unser Leben wieder in Ordnung (auch im wahrsten Sinne des Wortes) bringen. Für eine Terminabsprache erreichen Sie mich unter der Telefonnummer …
Mit freundlichem Gruß…“

Nach ein paar Tagen erhielt ich die Rückmeldung, sowie einen Termin. Es fühlte sich richtig an. Die Beratungsstelle verwies mich nach einem ersten Sortieren der Baustellen dann doch ans Jugendamt. Ich hatte Panik und Angst, dass sie mir meinen Sohn wegnehmen. Doch wider Erwarten bekam ich dort Hilfe. Ich werde in Zukunft an einem Haushaltsorganisationtraining teilnehmen. Der kleine Prinz bekommt zweimal die Woche einen männlichen Betreuer an seine Seite. Ich werde auch noch einmal einen Therapeuten für ihn suchen. In der Beratungsstelle hatte man mich auch gefragt, was ich benötige. Ich war sprachlos. Nachdem ich so viele Jahre gebraucht hatte, bis ich endlich erkannte, dass ich selbst für mich sorgen muss, bietet mir jemand Hilfe an. Das überfordert mich, weil ich nicht weiß, ob mir das zusteht.

Mittwoch, 23. November 2016

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Es ist wieder soweit, die alten Geister quälen mich und ich komme nicht zur Ruhe. Ich bin mega angefressen und meine Reserven sind aufgebraucht. Das alles nur wegen so einem missratenem Typen, der sich weder artikulieren, noch benehmen kann und der obendrein Müllsäcke für angemessene Bekleidung hält. Ich weiß ja, dass Aufregen in diesem Fall Zeit- und Energieverschwendung ist, aber mein Plan war so anders. Er sollte zu Kreuze kriechen, damit ich nochmal nachtreten kann, doch statt dessen stellt er mir meine Habseligkeiten ins Büro. Wichtige Dinge, wie ein hundert Jahre altes Duschbad und auch meine Boots-Adiletten. Der Teufel soll ihn holen!!! Auf mein nettes Schreiben, dass er den anderen Krempel behalten kann, weil ich nichts davon vermisse – nicht mal eine Antwort. Meinen Kontakt hat er gelöscht und anstelle seiner hässlichen Profilbilder verhöhnt mich das grau-weiße Platzhalter-Bild. Ich bin eine namenlose Telefonnummer, ein „schnarchendes Sowas“ eben. Sein Geschwätz von „in Ruhe nochmal reden“ beschränkte sich bis dato auf „Wetter ist heute schön“. Ich hoffe, dass mich bis morgen meine Valium-Laune wieder ereilt und ich wieder weiß, dass er so ekelhaft ist, dass jedes negative Emotiönchen Perlen vor die Säue sind.

Donnerstag, 22. September 2016

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Ich kann kaum am PC sitzen, weil mir der Buckel so weh tut und der rechte Arm wahrscheinlich gleich abfallen wird. Habe heute in meiner Reha viele Dinge über überlaufende Fässer und Büromanagement gelernt. Nachdem ich nun auch lustige Schuldtorten mit meiner Ersatztherapeutin dort gemalt habe und sie mir darauf hin ein Borderline diagnostiziert hat bin ich völlig „tiefenentspannt“. Ich konnte in den letzten Tagen ein erneutes Finanzdisaster (verursacht durch die Rehakosten) abwenden und die Diagnose Borderline (hoffentlich) aus der Welt schaffen (Wenn ein entsprechender Befund meinen Arbeitgeber ereilt, bin ich meinen Job los).

Nun könnte also theoretisch, der Teil in der Rehamaßnahme losgehen, bei dem ich mich entspannen lerne und und Möglichkeiten, wie man den jahrelang gesammelten Stress nicht nur mit Würde aushält, sondern auch hinter sich lässt. Habe heute in das kleine Gesichtchen, mit den großen lieben Kalbsaugen der minderjährigen Therapeutin geblickt und mich gefragt, ob sie das Leben wohl schon mal richtig gefickt hat. Auf meine Frage, ob sie eine Verlängerung der Reha in Betracht zieht, antortete sie: „Nein, wir haben ja jetzt soweit alles besprochen und mir fällt jetzt keine Begründung für eine Verlängerung ein. Im übrigen ist ja, durch den Therapeutenwechsel, der Termin für einen Verlängerungsantrag bereits versäumt und es ist doch schön, wenn Sie so schnell wie möglich wieder in Ihren Alltag integriert werden.“

Habe nach dem Teilzeit-Rehatag, nach dem Termin mit meiner Mutter bei der Bank (Vollmachterteilung für einen erneuten Krankheitsfall, oder aber ihr Ableben), nach der Nahrungsbeschaffung und Raubtierfütterung des kleinen Prinzen, auf meinem Bett gesessen, Löcher in die Luft gestarrt und darüber nachgedacht, dass ich dringend die Rechnung an die private KV senden muss, sowie einen Schadenshergang schildern für die Versicherung des Typen, der meine Perlmuttsonderlackierung ruiniert hat, einige Rechnungen bezahlen (nachdem das nun wieder möglich ist) und dann vielleicht noch die Küche putzen und Druckerpatronen einkaufen gehen. Es lässt sich leicht erraten, was von all dem ich erledigt habe – nichts. Schande und das, nachdem mir doch die kleine kalbsäugige Therapeutin heute so ein schönes Diagramm gemalt hat in dem man sich wichtige und unwichtige Dinge schön sortierten kann. Ich bin echt therapieresistent.

Was mache ich nun? Klemme ich mir mein Stresspaket einfach wieder unter den Arm, lebe meinen Alltag wie gehabt und warte einfach bis es das nächste mal eben ein Herzinfarkt wird? Mein Fass läuft doch nicht über, ich halte doch den Pegel seit über 40 Jahren konstant. Ok, die Ereignisse der letzten Monate haben mich tief gebeutelt und ich bin immer noch sehr erschöpft, aber vielleicht passiert ja die nächsten Monate erstmal nichts Schlimmes. Wenn mich die Haushaltslähmung loslässt, schaffe ich es vielleicht einen Therapeuten im Umfeld zu finden, der vielleicht noch in diesem Jahr Kapazitäten hat für einen Privatpatienten. Wie bin ich nur auf diese wahnwitzige Idee gekommen, dass diese Reha, der Anfang von etwas Gutem sein soll? Und ich hab das auch noch selbst organisiert. Für 136,80 Euro pro Tag, gibt es ne anständige warme Mahlzeit und die Chance einen lustigen Korb zu flechten, sowie echt fähige Bewegungstherapeuten (diesmal keine Ironie), die es schaffen, dass was die Kindertherapeuten da alles anrichten, wenigstens einigermaßen abzupuffern.

Ich bin im Arsch und ich versuch mich jetzt mit der kaputten Seele und der ebenso kaputten Schuter in den Schlaf zu retten. Und wenn ich morgen nur eine bisschen Rückrat habe, werde ich morgen das Gespräch mit einem erwachsenen Arzt suchen und erneut um eine Verlängerung der Rehamaßnahme bitten.

Freitag, 19. August 2016

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Na das ist mir ja wieder ausgezeichnet gelungen - Chaos stiften und Menschen verletzen. Mein Bruder und einige andere Verwandte kamen vor einiger Zeit auf die Idee, ein Stück Familie zusammen zu bringen, damit keiner mehr allein ist und so eine Art Seifenblasenfamilienidyll erschaffen wird. Zu diesem Zweck wurde ein Familienchat angelegt, in dem sämtliche Cousinen und Cousins zu Wort kommen dürfen. Mein Bruder hat dort die "gute Laune - Moderation" übernommen. Am Anfang war ich irgendwie angetan von der Idee, einfach weil auch ich mich nach Harmonie sehne. Dann habe ich das getan, was bei Strafe verboten ist - ich hab schlafende Hunde geweckt.

Zur Vorgeschichte: Ich habe eine Cousine, ungefähr in meinem Alter, der ich als Kind sehr zugetan war. Ich habe sie bewundert und verehrt. In den Ferien wurde ich oft bei ihr (bzw. meiner Tante) abgeparkt. Sie brachte mir das rauchen bei und wie man sich cool benimmt. Sie nahm mich mit zur "Disco" (Gott, wie altbacken das klingt). Dort stellte sie mir auch einen Exfreund vor. Da er ja ein Exfreund war, liess ich mir von ihm, dankbar dafür dass auch ich einen Markt habe, die Zunge in den Hals stecken. Er mochte mich und liess sich später auch nicht durch die geografische Enfernung zu meiner Metropole abschrecken. Er besuchte mich und bescherte mir den ersten Orgasmus meines Lebens - da war ich 14. Meine Cousine war missgestimmt und wir stellten den Kontakt ein. Ich machte mir keine großen Gedanken drum und hatte Spaß mit ihrem Ex. Es war der Auftakt zu meiner Jagd nach dem was andere haben. Es sollte mir die Bestätigung bringen, dass auch ich liebens- und begehrenswert bin. Ich mochte den Ex solange bis die Orgasmen ausblieben. Ich nahm es einfach als Zeichen, dass er eben nicht der Richtige für mich ist und ließ ihn sitzen. Irgendwann hatte ich dann auch wieder Kontakt zu meiner Cousine. Ich war ca. 22 Jahre alt als ich zu ihr fuhr, um mir bei ihr die Wunden zu lecken, die mein Leben, mein Männerverschleiss und meine Beziehungsunfähigkeit hinterlassen hatten. Dieses mal stellte sie mir einen Ex vor, der auch noch in ihrer Wohnung wohnte, weil es bis dato noch keine Veranlassung gegeben hatte, sich auch räumlich zu trennen. Wenn sie arbeiten war, schauten wir gemeinsam Dokus und quatschten über Gott und die Welt. Er tat mir gut. An meinen Abreisetag, meine Cousine war schon beim Brötchenerwerb, beugte er sich zu mir über den Tisch, um mich zu küssen. Es ertönte kein Geigenspiel, aber es brachte mich durcheinander und später erneut auf die absurde Idee, dass er mein Leben nun richten solle. Als er und meine Cousine mich einige Wochen später im Krankenhaus besuchten, lud ich ihn übers Pfingstwochenende ein. Auf die verwunderte Nachfrage, ob sie da auch mitkommen könne, erteilte ich meiner Cousine eine abschlägige Antwort. Sie war fassungslos. Und das war der endgültige Bruch zwischen uns. W. zog zu mir in die Metropole und wechselte für mich seinen Dienstort. Er holte für mich ein paar Sterne vom Himmel, aber das alles war mir nicht genug, wieder begann ich meinem Psycho hinterherzulaufen. Ich wollte W. nicht betrügen, darum schenkte ich ihm reinen Wein ein. Wir trennten uns nach zwei Jahren erst räumlich, dann ziemlich schnell auch als Paar. Meine Cousine vertrat weiter öffentlich, ich hätte ihr W. ausgespannt. Auch mein Bruder wollte meine Version nie hören und positionierte sich (natürlich unwissentlich), indem er sie weiter besuchte und schöne Wochenenden mit ihr verbrachte. Ich gehörte nicht mehr dazu. Ich war die böse, Männerfressende Schlampe. Ich wette, mein Bruder schämte sich schon damals nicht nur für sein Elternhaus, sondern auch für mich. Für mich waren die Folgejahre bis Anfang 2001 weiter von meinem Psycho und vielen untauglichen Beziehungsversuchen geprägt. Psycho trieb mich an den Rand des Abgrunds (meinte ich damals) und ich stalkte und bettelte um Liebe, bis er mir (ungewollt), endlich die lachende, knochenarschige Dritte präsentierte. Ich sah das junge Glück zufällig in einem Biergarten, in dem Cabrio meines Fotografen sitzend, den ich zum Halten zwang.

Ich sprang aus dem Auto und baute mich vor meinem Psycho und seinem Magersüchtigen, sächsisch sprechendem Anhängsel auf. Anstatt zu sagen, ihr habt euch wirklich verdient, war ich mal wieder kleinlich und überraschte mich selber mit den netten Worten: "Du bist das grösste Arschloch, das mir jemals in meinem Leben begegnet ist." Zwei erschrockene Augenpaare brannten sich auf meinem Weg zurück zum schicken Cabrio in meinen Rücken...(Fortsetzung und Erläuterungen folgen vielleicht)

Ja und in diesem Moment im Hier und Jetzt, piept mein Handy. Mein Bruder schreibt mir, dass ich ihn zu den anderen auf den Müll legen kann, die meiner nicht wert sind. Eben so wie ich es auch schon mit Vater, meinem Freund und einigen Freundinnen getan habe. Ich hätte ja sicher noch einen Haufen anderer Freunde, die sich so behandeln lassen wollen. Er tut sich das jedenfalls nicht an. Mir bleibt fast das Herz stehen.

Ich hatte ihn gebeten, zu dem Familientreffen mit uns und Mama in einem Haus zu wohnen. Er meinte, ihm wäre das egal, Hauptsache er hat ein Bett. Ich schrieb ihm, dass der Kleine Prinz an dem Wochenende Geburtstag hat und dass es mir wichtig wäre. Heute hat meine dicke Cousine die Hausbelegungspläne geschickt. Sie hat meinen Bruder und dessen Frau ihrem Haus zugeordnet. Alle bedanken sich im Chat euphorisch für die grossartige Organisation und ich ticker meinem Bruder folgende Botschaft: "Total super!"

Ich fühle mich verarscht und verraten und hatte bis eben noch das Gefühl, dass ich meinem Bruder super peinlich bin und er sich prophylaktisch schonmal woanders einquartiert, bloss nicht mit mir in Verbindung gebracht werden möchte. Das ist villeicht schizo von mir, aber gerade dass er (lieber) bei der im Haus wohnt, als mit uns, (seiner Familie) ist ein Schlag ins Gesicht. Für mich hieß dass, er positioniert sich und glaubt, dass ich damals ihre Typen in mieser selbstherrlicher Absicht ausgespannt habe. (Die Dicke soll doch froh sein, dass mir die Typen nachgelaufen sind, sonst hätte sie vielleicht noch ihr Leben mit Männern geteilt, die bei der erstbesten Gelegenheit, fremd gegangen wären.) Ok, das meine ich nicht wirklich ernst. Aber die Unterstellung, dass ich immer der unangenehme Störenfried bin, der aus rein egoistischer Motivation agiert tut sehr weh. Er fragt mich, was er nun schon wieder falsch gemacht hat und ich antworte ihm, nichts, die Dicke hat ja den Belegungsplan gemacht. Daraufhin platzt ihm der Kragen und er schreibt, dass er jetzt schon keinen Bock mehr hat, weil ihn meine abwertenden Worte über Familienmitglieder abtörnen und dass er keine Lust auf Zickenkrieg hat, das Treffen solle ja kein Jahrmarkt der Eitelkeiten sein. Schwupp sind meine Probleme wieder klein und niedlich. Ich verspreche ihm, dass ich selbstverständlich Harmonie versprühen werde, oder aber zu Hause bleibe, damit er dort in Ruhe den Pausenclown mimen kann. Puh, das war gemein, ich weiß. Ja, so kam es also zu seiner "Müll-Nachricht". Meinen Anruf drückt er weg. Ich schreibe also, dass mir der "Pausenclown" leid tut. Und fühle mich so mies. Er schreibt, er hat sein halbes Leben lang immer einstecken müssen (ja, dass weiss ich) und ich solle vergeben. Tja und dann sprudelt es aus mir heraus, dass ich der Cousine nichts zu vergeben habe und dass er es mir überlassen muss, ob ich Vater vergebe. Der hat mich zwar nicht geprügelt, aber teilhaben lassen. Und er hatte im Suff seine Hand zwischen meinen Beinen, weil er im Rausch nicht unterscheiden konnte, ob ich Muttern, oder aber seine 9-jährige Tochter bin. Und ja, ich hab mir nie etwas anderes gewünscht, als eine heile Familie. Darum habe ich nach der Geburt des kleinen Prinzen an Vaterns Tisch gesessen und mich bewirten lassen. Ich schrieb, dass ich Beziehungsunfähig bin und mein Leben nur als Statist führe.

Ja mein großer Bruder hat Recht, ich bin erwachsen und habe das Ruder in der Hand. Jeder dieser Tage ist ein Überlebenskampf. Ich zwinge mich zum Essen, zum arbeiten, zu allem. Mein Sohn sagt mir, wie lieb er mich hat und ich denke, und ich bin so eine furchtbare Mutter. Ich muss mich bewegen. Ich muss wieder funktionieren und nicht nur sagen, dass er mir wichtig ist und alles bedeutet, sondern auch leben.

P.s. Ich bitte um Entschuldigung für meine orthografischen Fehler, aber im Moment hat mich die Pseudodemenz im Griff und ich tippe die meisten, meiner Einträge als Memo auf meinem Smartphone.

Mittwoch, 17. August 2016

...

Ich bin die Tochter eines Alkoholikers. Ich „durfte“ meine ersten 16 Lebensjahre unter seiner „liebevollen Obhut“ aufwachsen. Ich „durfte“ miterleben, wie er meine Mutter tyrannisierte, beschimpfte und schlug. Er nannte sie daheim „du dumme Kuh“. Abends forderte er sie zärtlich mit den Worten: „Alte komm endlich ins Bett.“ zum Geschlechtsverkehr auf. Meine Mutter ergab sich ihrem Schicksal, um ihn nicht noch mehr zu erzürnen und der drohenden Prügel zu entkommen.
Ich erinnere mich nicht und weiß nicht, ob mich mein Vater jemals liebevoll in den Arm genommen hat. Die Bilder von einem betrunkenen Vater hingegen, der zitternd und blutend, nach einem Treppensturz im Suff, auf einem Sessel im Wohnzimmer sitzt, haben sich tief in mein Hirn gebrannt.
Mein Bruder sagt, ich soll die Vergangenheit ruhen lassen, schließlich bin ich ja heute erwachsen und habe ein gutes Leben. Er sagt, die 16 Jahre wären nicht mal ein Drittel meines Lebens und ich solle aufhören, Vater für alles, was schief läuft verantwortlich zu machen. Ich fühle mich unverstanden und ich bin wütend. Ich weiß, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Ich weiß auch, dass sich Vater nie bei mir entschuldigen wird.
Mein Bruder hat ein Nest gefunden, schluckt allabendlich einige Biere und wünscht sich, dass ich die schlafenden Hunde nie mehr wecke, da er sich in seinem Leben schon genug für sein Elternhaus geschämt habe. Er wünscht sich, dass ich aufhöre mit dem Opfergehabe, denn schließlich hat er ja all die Jahre Prügel bezogen.
Nein, ich wurde nicht windelweich geprügelt und ich wurde von meiner Mutter geliebt. Doch sie konnte mich nicht behüten, weil sie das Opfer meines Vaters war. Ich habe bis heute kein Nest gefunden. Ich konnte Nähe nie gut aushalten und wenn mich jemand wirklich schätzte war ich umgehend wieder Single. Ich schätze mich nicht, warum sollte das ein Mann tun, wenn er einigermaßen klar im Kopf ist. Ich bekomme oft gesagt, dass ich klug und stark und sexy bin. Ich erfahre Bestätigung in meinem Job. Daheim bekomme ich durch meinen Scheiß-Perfektionismus gar nichts auf die Reihe. Meine Rechnungen begleiche ich erst dann, wenn die Mahnung schon ins Haus flattert. Steuererklärungen werden einen Tag vor der Deadline abgegeben. Beim Putzen fange ich an drei Orten gleichzeitig an und bringe es nicht zu Ende.
Ich habe versucht meinem Vater Brücken zu bauen. Als mein Ziehsohn starb rief ich ihn an. Ich dachte, ihm würde klar werden, dass es sich jetzt entschuldigen muss, weil dieses Leben endlich ist. Das letzte Jahr endete mit dem Hirninfarkt meiner Mutter und das Neue begann mit dem tragischen Tod von D. Es folgte der Hautkrebs meiner Mutter, die Feststellung eines Tumors in ihrem Darm, einer Leberzirrhose, sowie zum krönenden Abschluss ein Nierenversagen. Ich habe meiner Mutter beigestanden, so gut ich konnte. Eine Freundin erlitt einen Herzinfarkt, eine andere forderte mehr Empathie meinerseits, sowie die Einsicht meiner Fehler. Mein Freund verließ mich, weil ihn meine Art zu leben und mein Schnarchen abschreckten und da bin ich nun: ausgebrannt, aber gewillt, es in die Reihe zu bekommen. Ich will nicht mehr der Beziehungsgestörte Pausenclown sein, ich möchte das Recht haben, zu sagen, dass meine Kindheit traumatisch war, ich will mich nicht mehr unterordnen, ich möchte mich entspannen lernen und vor allem das Loslassen. Ich möchte selber entscheiden, ob ich meinem Vater vergebe, ich möchte nicht erzogen werden. Ich möchte nett zu mir sein und ich möchte meinem Kind ein warmes Nest bieten. Ich möchte wieder Energie für mein Leben.
Meine Mutter ist wieder auf dem Damm, der kleine Prinz ist bis morgen in Frankreich, der Ex auf nem Lehrgang, die Einsicht fordernde Freundin in Schweden, der Bier trinkende Bruder auf Mopedtour. Nachdem ich nun tagelang organisiert habe, haben die Kassen grünes Licht gegeben. Sie übernehmen die Kosten für meine teilstationäre Klappse. Der Therapeut in dieser Einrichtung wird entscheiden, ob ich mich dort mit meinen Indikationen einloggen darf. Für meinen Sohn habe ich eine Betreuung im Ersatzhort klar gemacht. Ich hab ihm schon vor seiner Reise gesagt, dass die Reha für mich notwendig ist. Die Weichen sind jedenfalls gestellt – Zeit für einen Nachtschlaf.

Sonntag, 7. August 2016

...

Warum tut das so verdammt weh? Das hat er sich doch nicht in einer Nacht ausgedacht? Warum hat er nicht mit mir geredet? Hab mich gefragt, warum er nochmal so nachtreten musste. Dann ist mir wieder eingefallen, dass genau dieser Ton von Anfang an ganz normal war. Respektlos, untolerant und laut. Ich hab mich wohl gefühlt im zweiten Anlauf. Ich hab immer alles gesagt. Ich zweifle nicht daran, dass das richtig war. Er war mir wichtig, er war mein Partner. Das er mir jetzt unterstellt, er sollte die Defizite ausbügeln, die ich bei der Erziehung meines Sohnes angerichtet habe zeugt nicht gerade von großer Intelligenz und macht mich rasend! Ich fand seinen Umgang mit meinem Kind nicht gerade einfühlsam und noch nichtmal freundschaftlich. Ja der Kleine schmatzt und erzählt mit offenem Mund beim Essen. Der schlaue Mann hat sofort erkannt, dass das nur einer meiner schweren Erziehungsfehler ist. Was für ein Idiot! Als ich damals dachte ich wäre schwanger, schrieb er mir, als ich aus diesem Grund bei meiner Frauenärztin saß, dass er kein Kind will und das läge nicht daran, dass ich älter bin als er. Ich dachte, Scheisse, jetzt ereilen mich die Wechseljahre und ich werde nie ein zweites Kind bekommen, auch dann nicht, wenn er dann mal soweit ist. Als die Regel endlich einsetzte, nahm ich brav die Pille, hatte üble Laune und 21 Tage hörte die Regel auch nicht mehr auf. Ich fing wieder mit dem Rauchen an. Nur so konnte ich ihn auch küssen. Ich wollte ihm vergeben und wirklich neu starten. Ich wüsste gerne was geschehen ist. Aus meinen Erfahrungen weiß ich ja, dass Gefühle sterben und dass man dann Kleinigkeiten in den Focus nimmt und summiert. Nicht dass er Kleinigkeiten moniert hat - ganz im Gegenteil. Ihn stört ja, wie ich mein Leben lebe. Das ist gravierend. Das kann ich nicht von heute auf morgen ändern. Und wenn ich es könnte, würde es bestimmt trotzdem nicht reichen. Er hat meine Not nicht gesehen, es hat ihn nur abgeschreckt und genervt. Ich hab meine Haare umgefärbt und dass gefiel ihm nicht. Ich hab in unserer letzten Nacht erfolglos an ihm rumgespielt, es war frustrierend. Und dann habe ich auch noch geschnarcht. Nun bin ich Single, 5 Kilo leichter, habe hohen Blutdruck und versuche noch einmal mein Leben zu ändern. Ich vermisse ihn, auch wenn er ein gedankenloses Arschloch ist. Er ist feige und unfair. Und er droht mir. Es ist Zeit, mir sein "Zahnfoto" anzuschauen, damit ich ohne Frust schlafen kann.

Zahnfoto

Montag, 1. August 2016

...

Ich bin immer noch nicht kollabiert, die Synapsen schließen noch, ich kämpfe noch, ich plane und organisiere noch. Heute war mein erster Auftritt bei einer Psychiaterin. Nach einer zermürbenden Wartezeit von fast drei Stunden, wurde ich endlich hereingebeten. Ich war genervt, gereizt, kaputt und zermürbt - genau richtig für ein Erstgespräch. Nach einem 5-Minuten-Monolog meinerseits, schaut sie mich an und sagt: „Ich schreibe sie erstmal vier Wochen krank.“ Sie empfiehlt mir eine Tagesklinik hier vor Ort und ich werde panisch. Ich will nicht von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr weggesperrt werden. Habe von der Therapeutin dort auch noch nichts Gutes gehört. Sicher sorgt die für eine schnelle Aufnahme von Privatpatienten, aber sie interessiert sich leider nicht für deren Wohlergehen, sondern für die Scheine, die ein Selbstzahler da über den Tresen schieben muss. Da ich schon seit Freitag meine „Hausaufgaben“ mache, lege ich ihr mein fertiges Therapiekonzept vor. Ich möchte eine ambulante Reha in der Patienten sowohl kardiologisch, als auch psychotherapeutisch betreut werden. Ich lege ihr die auszufüllenden Formulare und den Kostenvoranschlag auf den Tisch. Ihre Augen werden immer größer. Dann arbeitet sie den üblichen Fragenkatalog ab. Essen, Trinken, Schlafen, Traurigkeit, Lust auf Sex, Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit usw.? Ja ich esse, wenn ich in Gesellschaft bin. Ich trinke viel Kaffee. Ich schlafe irgendwann nach Mitternacht, ich bin traurig, habe keine Lust zum Vögeln und kann mich nicht gut konzentrieren, bin schnell gereizt und stehe so unter Druck, dass ich locker mehrere Dampfloks antreiben könnte.
Es ist furchtbar, wie sehr man sich als Privatpatient anstrengen muss, wenn man von seinem Leben eine Pause haben muss, um sich neu zu sortieren. Es ist einfacher mit einem Infarkt eine Reha zu bekommen, am besten vom Sozialmedizinischen Dienst im Krankenhaus organisiert. Aber muss man wirklich erst zusammenbrechen mit bleibenden Schäden???? Und muss es klassifiziert werden, ob das Blut auf Grund von Stress, oder auf Grund von organischen Schäden mit Hochdruck durch die Adern gepumpt wird? Ich brauch jetzt wirklich erstmal einen Nachtschlaf, damit ich morgen gleich weiterkämpfen kann. Kasse und Beihilfestelle anschreiben, Rechnungen begleichen, und den Vertrag mit dem neuen Schulcaterer abschließen. Wäsche waschen, Bad putzen uvm.

Sonntag, 31. Juli 2016

...

Bin aufgeregt und nervös. Das macht natürlich wieder Haushaltslähmung. Aber ich habe mir einen Zettel geschrieben, den ich abarbeiten kann. Ich analysiere immer noch, was natürlich überflüssiger Quatsch ist, aber der Megacrash soll ja wenigstens für irgendwas gut sein. Ich hab mich als WIR so sicher gefühlt und ich war ich selber. Mal nicht verbiegen und verrenken, auch beim Sex nicht, das war so schön. Bin diverse male an einem Orgasmus vorbeigeschrammt - das war wunderschön. Leider hat sich das defekte (?) Kontrollzentrum immer wieder dazu geschaltet. Ich vermisse das normale Beisammensein. Ich vermisse den lauten, aufgeregten, selbstherrlichen Typen. Ich mochte sogar seinen "Pansen". Für mich war er glatt, warm und schön. Mein Kreislauf ist immer noch ordentlich am Werken und beschert mir, trotz Blocker, einen Wahnsinns-Blutdruck. Ich hab jeden Tag Angst (oder wünsche ich es mir?), dass es einen Knall gibt und ich aus den Latschen kippe. Das geht natürlich nicht, weil sich niemand um den kleinen Prinzen kümmert. Meine Mutter schleppt sich durch die Tage. Manchmal ist ihre Sprache verwaschen und sie klingt, als wäre sie schon im Delirium. Jedes Telefonklingeln lässt mich vor Angst erstarren. Meine Schwester wird heute Abend einspringen, aber meine Verantwortung und die Taxi-Fahrten bleiben, da sie kein Auto mitbringt. Vielleicht hilft es trotzdem, vielleicht ist es auch eine Mehrbelastung. Ich werde mich weiter um ein ambulantes Plätzchen in der psychosomatischen bemühen, so könnte ich alles unter einen Hut bekommen. Was meine letzte Freundin betrifft, bin ich froh, dass sie nicht weiter an mir rumzottelt und versuche die Pause ohne schlechtes Gewissen zu genießen. Ich habe sie überstrapaziert, keine Ahnung was das bedeutet. Vor 5 Jahren hat sie den kleinen Prinzen bei sich aufgenommen, damit ich mich schnell mal einer Stammzellentransplantation unterziehen konnte. Dafür bin ich ihr noch immer dankbar, weil der Kleine sonst in einer Pflegefamilie gelandet wäre. Aber es ist wie ein grosser belastender Schuldenberg auf meinen Schultern, weil ich weiß, dass ich nach jeder ihrer Hilfestellungen Prügel kriege. Alles dreht sich nur um mich, ich nehme sie nicht wahr und frage nicht nach ihrem Wohlergehen. Ich habe ihre, in letzter Zeit auf Eisschokolade begrenzte, Fürsorge genauso entspannt genossen wie mein WIR mit meinem Expartner. Ich habe geglaubt, das ist in Ordnung und die machen das, damit ich mich mal zurücklehnen kann. Nun geht die Reise auf meinen Pulverfass eben weiter. Und ich versuche mich an die neue Reihenfolge zu gewöhnen. Erst ich, dann mein Sohn, dann eine Weile Nichts! Ich soll Dinge tun, die mit gut tun und das werde ich jetzt. An meinen Fehlern werde ich arbeiten, auch wenn ich erschöpft bin, denn ich tue es für mich (schließlich bin ich ja egozentrisch und manchmal ist das wohl sehr gesund).

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